Lippenherpes in der Schwangerschaft

Lippenherpes in der Schwangerschaft?
Im Laufe des Lebens machen die meisten Frauen damit Bekanntschaft: Lippenherpes.
Während er im Alltag nur nervig ist aber meistens keine größere Beachtung erfährt, verunsichert er die meisten Frauen während der Schwangerschaft.
Lippenherpes, Schwangerschaft, was jetzt? Wie beeinflusst Herpes Mutter und Kind während der Schwangerschaft? Im Folgenden werden einige Aspekte von Lippenherpes in der Schwangerschaft weiter erläutert.
Was ist Lippenherpes (Herpes labialis)?
Herpes wird durch den Herpes-simplex-Virus, ausgelöst. Die Veranlagung ist nach der Erstinfektion immer da, auch wenn der Herpes gerade nicht akut ausgebrochen ist.
Dabei gibt es zwei Herpesviren, die als Erreger besonders häufig auftreten, der Herpes-simplex-Virus Typ 1 sorgt für eine Herpesinfektion im Mundraum (Lippenherpes = Herpes labialis) und der Herpes-simplex-Virus Typ 2 ist verantwortlich für eine Infektion im Genitalbereich (Genitalherpes).
Der Herpes Labialis (Lippenherpes) ist durch Speichel und Körperkontakt mit den infizierten Stellen übertragbar. Lippenherpes Symptome, die nach einer Ansteckung auftreten, sind schmerzhafte, juckende Lippenbläschen, die sich allerdings auch weiter ausbreiten können Richtung Nase oder Auge etc.
Vorsicht ist also nicht nur beim Küssen geboten, der Virus kann auch durch Zahnbürsten, Besteck oder Ähnliches übertragen werden. Wie bei den meisten Virus Arten können auch hier nur die Symptome bekämpft werden, nicht jedoch die Ursache. Der Virus schlummert ein Leben lang im Körper und wartet auf eine passende Gelegenheit auszubrechen.
Nicht nur wegen der direkten Erkrankung sollte der Virus so gut wie möglich im Schach gehalten werden, er kann leider auch den Weg für andere Krankheiten bereiten.
Im Folgenden möchte ich spezieller werden und auf den Sonderfall Lippenherpes in der Schwangerschaft eingehen.
Lippenherpes – Schwangerschaft, was wenn beides zusammenfällt?
Die gute Nachricht ist, dass ein akuter Ausbruch von Lippenherpes in der Schwangerschaft für das ungeborene Baby nicht gefährlich ist. Das Kind wird also weder krank dadurch, noch ist es automatisch mit infiziert.
Der einzige Einfluss, den das Baby eventuell auch während der Schwangerschaft erfährt, ist ein etwas höherer Stress-Level der an Lippenherpes leidenden Mutter.
Nun kommt es jedoch, das „Aber“ bei der Kombination „Lippenherpes- Schwangerschaft“: Es ist möglich, dass sich aus der harmlosen Infektion mit Lippenherpes in der Schwangerschaft eine Infektion mit Genitalherpes entwickelt. Dieser kann u.a. durch Oralsex auf die Geschlechtsteile der Frau übertragen werden.
Auch eine Ansteckung mit Genitalherpes ist erst mal keine Katastrophe. Für die Mutter ist die Erkrankung zwar schmerzhaft und unangenehm, ihr Baby wird im Mutterleib davon jedoch nicht beeinträchtigt. Im Moment ist die Behandlung von Genitalherpes in einem der ersten beiden Drittel der Schwangerschaft immer noch in der Diskussion.
Eine Behandlung mit herkömmlichen Antibiotika gegen diese Virusinfektion könnte nämlich eventuell dem Baby schaden. Darüber hinaus ist eine Behandlung eigentlich nur zu einem sehr frühen Stadium der akuten Infektion sinnvoll, am besten beim ersten Jucken, bevor die schmerzhaften Bläschen Zeit hatten, sich zu bilden.
Dank dem modernen Stand unserer Pharmazie, gibt es mittlerweile einige Präparate, die kein Risiko für den Fötus bergen. Um ganz sicher zu gehen, spricht man über die Kombination „Lippenherpes-Schwangerschaft“ am besten mit der behandelnden Frauenärztin und entscheidet sich dann gemeinsam für das richtige Präparat.
Etwas anders sieht das Ganze bei der Geburt des Säuglings aus. Hier ist das Risiko, dass sich das Neugeborene mit Herpes ansteckt, bei der Geburt ansteckt extrem hoch.
Eine Ansteckung mit Genitalherpes, welcher aus dem Lippenherpes in der Schwangerschaft resultierte, kann für das Neugeborene fatale Folgen haben, sodass diese unbedingt vermieden werden sollte. Am ratsamsten ist hier mit dem Gynäkologen gemeinsam über einen Kaiserschnitt zu sprechen.
Lippenherpes in der Schwangerschaft ist also durchaus händelbar und muss keine negativen Auswirkungen auf das Baby haben! Allerdings sollten Sie es auch nicht auf die leichte Schulter nehmen und gerade wenn Sie zu Herpes neigen, versuchen, die Auslöser so weit wie möglich zu meiden.
Lippenherpes in der Schwangerschaft: Was ist nach der Geburt?
Nach der Geburt ist das Risiko, nach einer Ansteckung mit Lippenherpes in der Schwangerschaft, leider noch nicht gebannt. Im Fall einer Infektion bei einem Elternteil oder anderen Verwandten, die zu Besuch kommen, ist Vorsicht angesagt.
Um schweren gesundheitlichen Konsequenzen für das Baby vorzubeugen, sollten Besucher, die unter Lippenherpes leiden, einen Mundschutz tragen. Auch die Hände sollten möglichst oft desinfiziert werden, um das Risiko einer Übertragung wirklich minimal zu halten.
Fazit: Lippenherpes- Schwangerschaft?!
Lippenherpes in der Schwangerschaft ist nicht gefährlich, es sollte jedoch nach Absprache mit dem Frauenarzt/in behandelt und einer Übertragung in den Genitalbereich vorgebeugt werden.
Zusätzlich können unterstützend auch Hausmittel gegen Herpes bzw. Lippenherpes eingesetzt werden.